Blaues Ego

05.10.24

Pummelige Wolken,

weiße Küsschen

am verwöhnten Himmel,

dem Blender mit blauem Ego.

Träume 

- 03.10.24

 

Tausend Träume

in meinem Kopfkissen,

surreal.

Gespräche ohne Worte.

Geschehen ohne Zeit.

Geschüttelt,

fallen sie klirrend heraus,

wie Perlen einer Kette,

auf den Boden der Realität.

 

Seifenblasen

  • 01. 10.24

Die Erinnerungen sind wie

regenbogenfarbene Blasen,

die in der Luft zerplatzen,

wie Gischt am Meeresrand,

die mit der nächsten Welle

weit hinausgespült wird,

wo die Zeit ohne Gedächtnis

auf dem Wasser treibt.

Über das Leben 


- 01.10.24 

Was kann der Mensch sagen,

als dass das Leben

schön und lebenswert ist,

auch dann, wenn es manchmal

wie ein scharfes Schwert

das Herz entzweit. 

Titane

  • 30.09.24

Wie ein Titane stemme ich

das Leben weit hinaus

über den Himmel

zu den Sternen

und noch weiter,

wo der Wunsch liegt,

durch die Galaxien hindurch,

als Mensch zurück

auf die Erde.

Herbstliche Impressionen 

- 29.09.24

 

Ich ruhe im ersten

wunschlosen Nebel

des Herbstes,

wie die Bäume mit

müden Ästen

und langsam welkendem

Blattwerk.

              *

Heimkehren

ist der Herbst für mich.

Dorthin, wo alles begann

und zum Ende geht.

Wo das Leben leise

atmet und erneut

aufkeimt.

Nette Katze

  • 26.09.24

Die, mir bekannte Katze,

mit der großen Tatze,

Ist mir wohlgesinnt.

Sie macht gute Miene

und wohnt in der Glasvitrine.

Pointe aus der Erfahrung:

Es gibt viele Katzen,

die beißen und kratzen.

Im Regen 

- 26.09.24

 

Zwischen Himmel und Erde

im Regen wie graue Saiten,

steht eine nasse, erstarrte

Amsel.

Sich erträumen

  • 25.09.24

Ich träume mich selbst

im Regen,

im Mondlicht,

in den zum Boden fallenden

goldenen Blättern.

Ich erträume mir

den langsam

nähernden Herbst.

Vor dem Herbst 

- 23.09.24

 

Noch stehen die Bäume

im müden Grün,

erschöpft von der Hitze,

und in mir fallen

die bunten Blätter ab,

in den zögernden Herbst. 

Orbis terrarum   

  • 22.09.24

Oh, du tobende, wütende Welt,

entstanden

aus dem kosmischen

Staub des Chaos.

Vor dir finde ich Zuflucht

im Stein der absoluten Freiheit,

einmal entdeckt auf dem Rand

des Weltozeans.

Totalreflexion

- 21.09.24

Als Kind sah ich zu den alten Frauen                          

die auf der Holzbank saßen.

Ähnlich den Werkzeugen

lagen in ihrem Schoß

die gefalteten Hände.

Auf den Gesichtern der Frauen

breitete sich das Leben aus

wie eine Landschaft

ohne Horizont.

                 *

Einst als Kind sah ich zu den alten Frauen

auf der hölzernen Bank ruhend

mit den Blicken nach innen gerichtet

vertieft in der Erkenntnis

des gelebten Lebens

wo es kein Urteil und Bedauern lag

umwoben mit Schweigen. 

Müßiggang

  • 20.09.24

Still ist es hier so, dass

der Zeiger auf dem Zifferblatt

wie ein Grashüpfer hörbar ist.

Nur abends schreit ein Vogel

lang bis die Antwort kommt

um im Schweigen zu

verschwinden.

Mühsal

- 15.09.24

 
Auf meinen Augenlidern

liegt der herbstliche Himmel

wie der unerwartete Schnee

in den fernen Bergen. 

Mein Herz in meiner Brust

wie ein Widerhall

der Jahreszeiten.

Halb und halb

14.04.24
 
In der halbierten Welt
der halben Wahrheiten
bin ich
halb hier halb dort
Über mir der halbe Mond
in der orangenen Hülle
gesteckt im Nachthimmel
wie halbierte Orangen

Einfach so

13.04.24

Wenn
mich die Einsamkeit umschlingt
ähnlich der zischenden Schlange
dann öffne ich das Fenster breitlauschend dem VogelChor
im Rhythmus purer Lebensfreude

Unanwendbar

10.04.24

Manchmal möchte ich
die Zeit umarmen
Manchmal wünsche ich, dass
sie mich in den Armen hält
Manchmal möchte ich sie anhalten
aber sie geht.
Leben braucht Zeit.

Freier Geist

09.04.24

Umwoben mit dem Windes Hauch
mit grünem Tüll verschleiert
stehen die Bäume im Blütenweiß
Da wo der freie Geist verweilt

Einblick

08.04.24
 
Als ich erkannte
dass die Zeit mehr ist
als Sand zwischen den Fingern
als strömende Flüsse
als Ozeane und Gestirne
war mir so als ob ich
auf dem schmelzenden Eis
des Lebens Stünde

Reiseweg

07.04.24
 
Gegliedert in den Takt
meines Herzens
eingeprägt in den Molekülen
meines Körpers
strömt das Leben durch mich
und fließt ins Mündungsdelta
des Universums

Wohin

06.04.24
 
An den Kreuzwegen der Illusionen
wo das Schweigen
in den kahlen Ästen hing
träumte ich mich
in den Frühling ein
und konnte mich nicht
für den Weg zwischen
jetzt und bald entscheiden

Winterschlaf

05.04.24
 
Vergraben In braunen Laub
fiel ich in einen tiefen Schlaf.
Über mir hörte ich Vogelschritte
aber kein Gesang.
Zusammengerollt verweilte ich
im wortlosen Nichtstun
des Winters.

(*)
 
Wirrwarr 05.04.24
 
Gedanken in Worten
Worte in Gedanken
verloren
verknotet
bis der Frühling kam
in diesem Durcheinander
der fremd gewordenen
Sätze

(*)
 
Antlitz 05.04.24
 
Als mir der reife Himmel
sein blaues Antlitz zeigte
und die Vogelstimme
hörbar war weit entfernt,
verschwand ich in der Vorstellung
des unzerstörbaren Glücks
 
(*)

RÜhrigkeit 05.04.24
 
Plötzlich mitten der frühlingshaften
Betriebsamkeit,
woher die schweren Regentropfen
auf dem grün schimmernden Gras
und die auf meinen Haaren
wie Juwelen

Sein

22.02.24

Kurz sind meine Schritte geworden
von dort nach da.
Erinnerungen wie Phantome
mal wahr, mal unwahr
nicht mehr zu unterscheiden.
Das Leben noch da, immer länger.
Nur der Atem Kurz.

In meinen Haaren Gedanken
verflochten zum Zopf 
ohne Schmuck.
Kann man um die Welt
ohne Tränen weinen
dass einem das Herz wehtut?
Ich öffne Ihre Tore 
für die Welt so wie sie ist
und gewähre ihr die Zuflucht
für die Atempause.

Ich bewohne die Nussschale 
des endlosen Universums.
Was ich dort gefunden habe
lag tief verborgen
am geheimen Ort
wo das Schweigen herrscht.

Manchmal bin ich mit den Worten
so Allein dass sie schweigen wollen,
beschämt um die eventuelle
Zweisamkeit.

Fremd bin ich und so bleibe ich
in diesem Land, dass ich
wie ein Zugvogel 
für die Heimat gehalten habe.

Wahr

18.02.24
 
In den Nebelaugen des Morgens
wie in einer Kaffeetasse
der milchige Himmel.
Nur im Klang der Vogelstimmen
die Wirklichkeit.

Nomade

18.02.24
 
Wäre ich nicht ein Nomade
stünde ich vor dem Heim
wie ein alter Apfelbaum
mit gereiften Früchten

Impression über Edward Hopper

10.02.24
 
Einsamkeit
die sich selbst genug ist
in den sonnigen Landschaften
in den leeren Straßen
in den bewohnten Räumen

Grau

10.02.24
 
In meinen Pflanzen wohnt inne  
eine Chlorophylle Traurigkeit
wenn der Himmel grau bleibt

Fernbleiben

03.02.24
 
Auf einen Ruck geht
durch den Äther
das Gezwitscher
und hoher Flug
nur… der Frühling
sitzt noch im Zug

Festhalten

03.02.24
 
Leben,
ich halte dich fest
in den Armen
sodass du
mein Hab und Gut
und Ebenbild bist

Stimme

02.02.24
 
Frieden
hat die Stimme
der spielenden Kinder
an einem sonnigen
Werktag

Sahnehäubchen

02.02.24
 
Abendhimmel
wie eine Himbeertorte
am Mädchengeburtstag
mit weißen Sahnewolken

Glühwürmchen

29.01.24
 
Wie ich dich vermisse
Glück ohne Namen
das in der Abendstunde
zum Glühwürmchen wird
und langsam verglimmt

Unfrei

29.01.24
 
Äste wie Stromwellen
zwanghaft gefangen
in der kalten Jahreszeit
unbeweglich, verstummt

Beweis

28.01.24
 
Noch bin ich da
In der knotigen Existenz
meinEr Hände
nachweisbar

Feierlich

28.01.24
 
Sonnenstrahlen
gespiegelt auf
der frostigen Folie
bedeckten Bodens.
Feierliche Kälte
des Sonntagsmorgen

Ah

26.01.24
 
AH,
die Erinnerungen
aufgescheucht
wie eine Vogelschar
im Wind

Walzer

26.01.24
 
Ein irrer Walzer
in zerzausten Baumkronen
zum wilden Gesang
des Windes

 

Perdu

  21.01.24
 
Zerwühlter Himmel
wie Bettlacken
im unruhigen Schlaf
auf der Suche
nach namenlosem Etwas
das unauffindbar bleibt

Streifzug

21.01.24
 
Träume ich dich
mein Leben
auf der mühseligen
Wanderung
durch die Zeit?

Neckerei

20.01.24
 
Du koketter Mond,
geleimt an dunsten
Wolken,
über dein blasses
Gesicht
spottet die ewig
strahlende Venus

Oh du schöne Zeit
 

20.01.24

Oh, du schöne Zeit
mit Freunden
im warmen Lampenkreis
unentwegt versiegelt
in den Kammern
meines Herzens

Geschenk

18.01.24

Himmel, du treuer Freund.
In der Abendstunde
schenkst du mir
dunkle Wolken
getränkt im purpurnen Sonnenuntergang

Gewand

18.01.24
 
Mir steht gut
das große Schweigen
in der Robe
aus weißen Flocken
der verschneiten
Landschaft

Souvenir

17.01.24
 
In der Erinnerung
hinterlassene Spuren,
manchmal,
aufflammend
wie ein ferner Stern

Sonntagsschnee

14.01.24

Kleine Amsel
im schwarzen Frack
zusammengekrümmt
im Schneeuniversum

Winterimpression

14.01.24

Enigmatisches Geflüster
zwischen
dem Frost
und den funkelnden
Sternen
in der klaren Nachtluft

Staunen

10.01.24
 
Oh, du weiße, verträumte
Blüte!
Trotzend dem frostigen
Atem des Tages
noch am Rosenstrauch?
 

Panta rhei 

10.01.24
 
In der unermüdlich
fließenden Zeit
empörte Vogelstimme
und gedankenversunkene
Buddhastatuette
im winterlichen Sonnenstrah

Vis à vis

08.01.24

Den schweren Mantel
aus Vergangenheit
legte ich ab
und stand vis à vis
meinem Leben da
frei atmend

Stille

07.01.24
 
Rauch aus dem Kamin
gen graue Wolken
des Morgenhimmels
geräuschlose weiße Stille
 

Nicht genug

06.01.23
 
Nie genug
vom blauen Himmel
von den Kirschblüten
vom Nachtigall Gesang
trank ich aus dem Kelch
der Poesie
 

Staunen

05.01.24
 
Es kam ein Staunen
über mich
als der Abendhimmel
in die Regenpfütze
passte

Ungewiss

03.01.24

Jetzt…
weiß ich nicht,
Ob der Sonnenstrahl
im Regen,
oder der Wind
in den Haaren
mich so glücklich
machte.

Schaukel

02.01.24

Regen nach dem Regen
nur der Raabe
auf dem Baumwipfel
schaukelt

Neujahrstag

01.01.24

In der Morgenstille
ein blauer Himmelsstreifen
und ein tobendes
Eichhörnchen.